Auf den Unterseiten können Sie Gottesdienstordnungen finden, die dem Kirchenjahr besondere Aufmerksamkeit widmen.
Diese Ordnungen sind in dieser Form alle gefeiert worden. Dabei sollen sie als Regel, aber nicht als Gesetz verstanden werden. Jeder Gottesdienst braucht einen verlässlichen und wiedererkennbaren Rahmen, der in diesen Ordnungen vorliegt. Doch diese formale Seite ist nicht zu trennen vom Inhalt., sondern steht zu ihm in einem oszillierenden Verhältnis. Ein einzelnes Element wird von den Gottesdienstteilnehmenden wahrgenommen, aber dies kann nie ohne Beziehung zu den anderen Elementen erfolgen. Das bedeutet auch, dass Sie gerne einzelne Teile der gottesdienstlichen Liturgie aus meine Vorschlägen übernehmen können, doch dabei beachten müssten, dass diese einzelnen Teile das Ganze beeinflussen und verändern.
Martin Luther - seiner liturgischen Ordnung der Deutschen Messe 1526 stehen diese Entwürfe näher als dem oberdeutschen Predigtgottesdienst, also im Evangelischen Gottesdienstbuch der Grundform I - wollte gerne die liturgischen Gesänge durch Gemeindelieder ersetzen. Dies wird immer mal aufgenommen, obwohl dadurch die Inhalte der liturgischen Gesänge teilweise verändert werden.
Es werden die vier Schritte der stabilen Grundstruktur des EGb übernommen, doch soll betont werden, dass der Idee einer stabilen Grundstruktur im erlebenden Feiern eines Gottesdienstes nur sehr geringe Bedeutung zuerkannt wird. Wichtiger sind die einzelnen aufeinanderfolgenden Elemente, die ein prozesshaftes Erleben bedingen.
Rektor der Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Kirche von Westfalen (Herford & Witten)
Prof. Dr. Jochen Kaiser
Kirchenmusiker, Liturgiewissenschaftler & Musikwissenschaftler
kirchenmusikerkaiser@gmx.de